Gamma-Bestrahlung / gammabestrahlt

Was versteht man unter gammabestrahlt?

Die Gamma-Bestrahlung ist das häufigste Verfahren zur Sterilisation verschiedenster Verbrauchsmaterialien. Kleidung, aber auch Petrischalen oder Reinigungsstäbchen zur Probenentnahme werden mit sehr energiereichen, elektromagnetischen Wellen behandelt, um Keime zu eliminieren.

Inhaltsverzeichnis

  1. Anwendungsbeispiele
  2. Verwendung
  3. Einzelnachweise
  4. Gammabestrahlte Produkte von pure11

1. Anwendungsbeispiele

Die ionisierende Strahlung wird in verschiedenen Bereichen eingesetzt. Durch Zerstörung der DNA sterben Mikroorganismen ab.

Gammastrahlen werden häufig bei der Sterilisation verschlossener Verpackungen verwendet. Mit Hilfe der Gammabestrahlung ist eine Entkeimung ohne wesentliche Temperaturerhöhung und ohne den Einsatz von Chemikalien möglich, welche die Polymerstruktur der Kunststoffe meist negativ beeinträchtigen. Zudem geht die Strahlung rückstandslos aus dem Prozess hervor. Das heißt, die Verpackung speichert die Strahlung nicht, wodurch keine nachfolgende Gefahr von den gammasterilisierten Utensilien ausgeht.

Gammastrahlung verfügt über eine hohe Eindringtiefe. Selbst in Flüssigkeiten verlieren Gammastrahlen erst nach ca. 20 cm die Hälfte ihrer Intensität (in Wasser). So eignet sich die Gammabestrahlung beispielsweise ideal zur Sterilisation voluminöser Güter oder flüssiger Desinfektionsmittel.

Aufgrund der niedrigen Dosisleistung von Gammastrahlen werden großflächige Strahler als Strahlungsquellen benötigt. Die Beaufschlagung von Gammastrahlen erfolgt in abgeschotteten Räumen, sodass eine große Anzahl an Gütern gleichzeitig sterilisiert werden können.

2. Verwendung

Die Sterilisation mit Gammastrahlen ist eine sehr effiziente und kontrollierbare Methode der Kaltsterilisation. Die ungeladenen Teilchen besitzen eine Quantenenergie von 200 keV (Elektronenvolt). Gammastrahlen haben etwa eine Wellenlänger von 10-11 cm. Damit ist diese Strahlung energiereicher als Röntgenstrahlung.

Im Unterschied zu Alpha- oder Betastrahlung durchdringt die Gammastrahlung die meisten Materialien vollständig. Mit einer üblichen Strahlendosis von 25 kGy können jedoch physikalische und chemische Veränderungen auftreten, besonders bei Kunststoffen. Dazu gehören Verfärbungen, Ausdünnung oder spröde Materialien zum Beispiel bei Kunststoffverpackungen. Diese Belastungen sollten besonders beim Einsatz von Schutzgasen berücksichtigt werden, da die Dichtigkeit der Verpackungen gemindert werden kann.

Die Beta-Strahlung wird hingegen eingesetzt, um Oberflächen zu sterilisieren. Insbesondere deshalb, weil bei der Nutzung von Beta-Strahlung die Sicherheitsvorkehrungen geringer sind als bei der Bestrahlung mit Gammastrahlen. Dies ist unter anderem auf die geringere Eindringtiefe zurückzuführen.

3. Einzelnachweise

  • Buch: Reinraumtechnik, 4. Auflage, Springer-Verlag
  • Verpackung von Lebensmitteln, Springer-Verlag

 

4. Auswahl gammabestrahlter Produkte auf pure11