EN Norm 388 (Handschuhe)
Was genau ist das?
Die DIN EN 388 ist eine Norm für Schutzhandschuhe mit Leistungsklassen gegen mechanische Risiken. Sie beschreibt Anforderungen, Prüfverfahren, Kennzeichnung und Herstellerinformationen in Bezug auf potenzielle mechanische Risiken.
Inhaltsverzeichnis
- Anwendungsbeispiel
- Verwendung
- Einzelnachweise
- Auswahl Produkte auf pure11
1. Anwendungsbeispiel
Häufig sind Mitarbeiter bei Arbeitsvorgängen mechanischen Gefährdungen ausgesetzt. Um sie vor Verletzungen ausreichend zu schützen, bedarf es spezielle Handschuhe. Modelle, welche nach der DIN EN 388 getestet sind, gewährleisten den notwendigen Schutz.
Schutzhandschuhe, welche nach der EN 388 getestet wurden, sind mit dem Hammer-Piktogramm und einem Code gekennzeichnet. Dieser besteht aus vier Zahlen, einem Buchstaben und optional einem P (Test auf Stoß). Die Codierung stellt die Ergebnisse der Tests dar. Anhand dieser ersichtlichen Prüfergebnisdarstellung kann der Sicherheitsgrad des Handschuhs schnell eingestuft werden.
Auch kann anhand dieser Darstellung abgeschätzt werden, ob die Schutzleistung des Handschuhs für den vorhergesehenen Einsatz ausreicht. Umso höher die Zahl, desto besser das Testergebnis. Ein Handschuh mit der Kennzeichnung „0000“ wäre somit kein guter Schutzhandschuh gegen mechanische Risiken.
Handschuhe, die nach der EN 388 geprüft sind, können anhand der Bezifferung vergleichend gegenübergestellt werden.
2. Verwendung
Die Norm erklärt detailliert die Durchführung der Tests sowie die Bewertung der Testergebnisse. Die Schutzhandschuhe werden demnach analog zu den Prüfergebnissen mit einer Leistungsstufe klassifiziert. Getestet werden folgende Parameter:
1. Abriebfestigkeit
Das Material wird mit Schleifpapier unter Druck bearbeitet. Bezugsgröße ist die Anzahl an erforderlichen Zyklen, um ein Loch in das Material zu schleifen.
2. Schnittfestigkeit
Bei dieser Prüfung wird mit konstanter Geschwindigkeit mit einem Kreismesser durch das Material geschnitten. Bezugsgröße ist der Vergleich mit einem Referenzmaterial und dessen Kennzahl bei gleicher Einwirkung.
3. Reißfestigkeit
Zur Bestimmung der Reißfestigkeit wird das Material eingeschnitten und dann gemessen, wie viel Kraft es bedarf, um den Schutzhandschuh zu zerreißen.
4. Durchstichfestigkeit
Messwert für die Einstufung der Durchschnittfestigkeit ist die aufzuwendende Kraft, um mit einem Nagel den Handschuh durchzustechen.
Schutzhandschuhe der PSA Kategorie II und III (Schutz vor mittleren und irreversiblen / tödlichen Risiken) können durch die in der EN 388 beschriebenen Testverfahren untereinander verglichen werden. Die festgelegten Prüfverfahren können ebenfalls auf andere Teile der Schutzkleidung angewandt werden, welche nicht primär unter Schutzkleidung laufen.
In diesem Video des Herstellers Ansell ist dargestellt, wie die genannte Prüfmethode durchgeführt wird.
Die Anwendung dieser Norm ist in Verbindung mit der EN 420 vorgesehen. Das heißt, die Handschuhe müssen alle anwendbaren Anforderungen der EN 420 erfüllen.