Partikel
Was ist das?
Partikel sind kleinste, in festem oder flüssigem Aggregatzustand, luftgetragene Schwebeteilchen mit definierten physikalischen Eigenschaften. In Reinräumen stellen Partikel eine Verunreinigung dar und sind in den meisten Umgebungen auf ein unkritisches Niveau zu reduzieren. Reinräume werden nach ISO oder GMP anhand der Partikelzahl und -größe klassifiziert. Ihre Größe kann um mehrere µm variieren.
Diese Grafik vergleicht die Größen von Partikeln aus unserer alltäglichen Umgebung. Fingerabdruck bezieht sich hierbei auf die Größe der Partikel, welche von einem Fingerabdruck hinterlassen wird. In Reinraumbereichen werden in der Regel nur Partikel bis zu 5 µm betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
- Anwendungsbeispiel
- Verwendung
- Einzelnachweise
- Auswahl Produkte auf pure11
1. Anwendungsbeispiel
Die Ablagerung der Partikel ist von der Raumpflege, der Anzahl an Personal im Raum und vom Bekleidungskonzept abhängig. Um die Räume möglichst partikelarm zu halten und den Schutz eines Produktes vor einer negativen Beeinträchtigung zu gewährleisten, sind mehrere Maßnahmen essenziell:
- Luftdichte Umschließungen
- Luftführung
- Druckkaskaden
- Absaugung, Filterung
- Barrieresysteme
Der Mensch stellt mit einer Abgabe von 1.000 Partikel, die ≥ 0.5 µm sind, pro Person (ohne Reinraumkleidung) und pro Sekunde, die größte Partikelquelle dar. Nach ihm kommen mit abnehmenden Einflüssen auf die Partikelgehälter die Verfahren, Maschinen, Betriebsmittel und die Luft.
Ein partikelbedingter Ausschuss kann je nach Produkt verschiedenste Ursachen und Auswirkungen haben. Diese unterscheiden sich in der Schwere ihrer Folgen, jedoch bringen alle hohe Mehrkosten mit sich:
- Unzureichende Sterilität bei Injektionslösungen, Implantaten oder Verpackungen für Lebensmittel
- Funktionsmängel wie beispielsweise undichte Durchgangsventile für Gase und Flüssigkeiten, oder falsch auslösender Stromschutzschalter
- Ausfall/Zerstörung von z. B. LED-Elementen oder Kurzschluss in einem Halbleiterchip
- Beeinträchtigung der Ästhetik: Einschlüsse von Partikeln in einem LCD-Display oder einer Kameraoptik
- Sonstige Mängel wie z. B. akustische Beeinträchtigungen wie Reibgeräusche eines PC-Lüfters oder einer Servolenkung
Insbesondere im Bereich der Halbleitertechnik stehen die Partikel (bis zur Größenordnung im Nanobereich) im Fokus der Kontaminationsproblematik.
2. Verwendung
Partikel im Reinraum können unterschiedlicher Art sein. Dazu gehören beispielsweise Viren, Tabakrauch, Bakterien, Haare, Metallabrieb, oder auch Sand. Je nach Art bedarf es ein entsprechendes Ermittlungs- bzw. Nachweisverfahren.
Die Anzahl bestehender Partikel wird anhand spezieller Partikelzähler ermittelt. Die DIN EN ISO 14644-1 unterscheidet dabei die Partikelgrößen 0,1 µm, 0,2 µm, 0,3 µm, 0,5 µm, 1 µm und 5 µm. Klassen nach GMP ziehen lediglich die Partikelgrößen 0,5 µm und 5 µm in Betracht. Die Zählgeräte geben die Partikelkonzentration der einzelnen Partikelgrößen aus. Je nach Anzahl der gezählten Partikel kann der Raum klassifiziert werden.
Um den Schutz eines Produktes vor einer negativen Beeinträchtigung zu gewährleisten, sind eine entsprechende Reinigung sowie Filterung essenziell. Mindestens genauso wichtig ist das richtige Verhalten des Personals. Schnelles Gehen und schnelle Bewegungen stören die gerichtete Strömung und führen zu einer Aufwirbelung und horizontalen Ausbreitung der Partikel.
3. Einzelnachweise
- Buch: Reinraumtechnik, 4. Auflage
4. Auswahl Produkte auf pure11
Mit der richtigen Reinraumbekleidung kann die vom Personal abgegebene Partikelmenge auf ein Minimum reduziert werden. Kontaktieren Sie uns einfach und wir beraten Sie gerne bei der passenden Bekleidung für Ihren Reinraum.